4.3. Kulturelle Vielfalt und Kulturentwicklungsplanung

Wir sehen in der Trägervielfalt eine unverzichtbare Voraussetzung für den kulturellen Reichtum der Gesellschaft wie auch für die Entfaltung konkurrierender kultureller Strömungen und Subkulturen. Indem Kulturpolitik eine Infrastruktur aus sozialen Räumen für kulturelle Lernprozesse und selbstbestimmte Praktiken schafft, ermöglicht sie ein vitales und vielfältiges kulturelles und künstlerisches Leben, das die intellektuelle und politische Selbstermächtigung der Subjekte unterstützt.

Kulturentwicklungsplanung ist ein wichtiges Instrument für die Gestaltung eines vielfältigen kulturellen Lebens. Eine demokratische Kulturentwicklungsplanung verlangt öffentliche Information und Diskussion und die Einbeziehung aller Akteurinnen und Akteure der Kultur.

Dabei hat Kulturpolitik unterschiedliche Interessen auszutarieren und darauf zu achten, dass Partikularinteressen nicht die Oberhand gewinnen. Die manchmal artikulierten Frontstellungen zwischen so genannter Hochkultur, Soziokultur und Freier Szene schaden der Kultur insgesamt. Zwischen diesen Bereichen gibt es Wechselbeziehungen und förderliche Wirkungen.

Eine professionelle künstlerische Ausbildung ist in Sachsen an mehreren Hochschulen, z.B. in den Sparten Musik, Theater, Tanz und Buchkunst, möglich, weshalb diese in ihrer Vielfältigkeit und Individualität erhalten werden müssen, um auch in Zukunft zur Weiterentwicklung der sächsischen Kulturlandschaft beitragen zu können. Weiterhin unverzichtbar sind Studiengänge an sächsischen Hochschulen, die der kulturellen Vermittlung dienen, z.B. Museologie und Bibliothekswissenschaften und Kulturmanagement.