Einzelansicht
Klimakiller Kapitalismus?! LINKE Klimaschutzkonferenz zur Wirtschafts- und Energiepolitik
Die Debatte über den strukturellen Rassismus des deutschen Gesellschafts- und Wirtschaftsmodells trifft in Sachsen auf eine traditionelle, monostrukturierte Energiewirtschaft mit zwei riesigen Braunkohlerevieren und zahlreichen Kraftwerken, was insbesondere in der wirtschaftlich benachteiligten Lausitz zu Ängsten vor einem weiteren Strukturbruch nach der politischen Wende 1990 führt.
Unter diesen Bedingungen diskutiert DIE LINKE Sachsen die zentrale ethisch-politische Herausforderung unserer Zeit, den Klimawandel, in einer Konferenz mit verschiedenen Expertinnen und Experten, Aktivistinnen und Aktivisten und allen Interessierten aus den Bereichen Umwelt, Energie und Wirtschaft. Tadzio Müller, Klimaaktivist und Referent für Klimagerechtigkeit und Energiedemokratie der Rosa-Luxemburg-Stiftung, wird in seinem Eingangsreferat Widersprüche aufzeigen, die die tiefgreifenden ökologischen und technologischen Entwicklungen in unserer Gesellschaft hervorrufen. Anschließend werden in vier Panels mit Expertinnen und Experten sowie den Teilnehmenden einzelne Facetten des Themas strittig diskutiert und gemeinsam Thesen erarbeitet. So etwa zu der Frage, ob und wie der Allerweltsbegriff „Nachhaltigkeit“ links definiert werden kann, ob dem Klimawandel am besten mit grünem Wachstum oder Verzicht begegnet werden sollte, ob Klima- und Naturschutz in der Energiewende im Gegensatz zueinander stehen oder ob solche innovativen Lösungsansätze wie ein (regionales) bedingungsloses Grundeinkommen als Modell zur sozialen Begleitung von Strukturwandelprozessen in Braunkohleregionen dienen kann.
Ablauf:
09:30 Uhr Einlass
10:00 Uhr Begrüßung (Marco Böhme, Landessprecher ADELE)
10:10 Uhr Eingangsreferat (Tadzio Müller, Klimabewegungsnetzwerk)
11:00 Uhr Workshopphase I I (parallel A1 und A2)
A1: “Nachhaltigkeit links definiert” (mit Antonia Mertsching, Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen e. V.)
A2: “Klimaschutz versus Naturschutz?” (mit Prof. Dr. Stefan Heiland, TU Berlin und Felix Ekardt, BUND Sachsen)
12:30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Workshopphase II (parallel B1 und B2)
B1: “Bedingungsloses Grundeinkommen als Strukturwandelinstrument?” (mit Erik Wolf, DGB Geschäftsstelle Leipzig und Ina Leukefeld, DIE LINKE. im Landtag Thüringen und DGB)
B2: “Grüne Ökonomie oder Postwachstum?” (u. a. mit Nina Treu, Konzeptwerk neue Ökonomie)
15:00 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr Abschlusspodiumsdiskussion mit Thesenvorstellung aus den Workshops
16:45 Uhr Verabschiedung
Kurzbeschreibung der Panels:
A1: Nachhaltigkeit links definiert
Der Begriff „Nachhaltigkeit“, bestehend aus einem Dreieck aus Ökologie, Soziales und Ökonomie, ist in der politischen Debatte in aller Munde. Aber wie sieht Nachhaltigkeit von links aus?
Mit Antonia Mertsching (Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen)
A2: Klimaschutz versus Naturschutz?
Maßnahmen im Namen des Klimaschutzes, beispielsweise der Ausbau Erneuerbarer Energien, können eine Gefahr für die biologische Vielfalt sein. Wie lassen sich Klima- und Naturschutz in Einklang bringen?
mit Prof. Dr. Stefan Heiland (TU Berlin) und Felix Ekardt (BUND)
B1: Ein bedingungsloses Grundeinkommen für die Lausitz – Das Instrument für die erfolgreiche Gestaltung des Strukturwandels?
Wäre ein (regionales) bedingungsloses Grundeinkommen dafür geeignet, Strukturwandelprozesse in Braunkohleregionen positiv zu gestalten? Welche Eigenschaften müsste ein solches Instrument für die Lausitz mitbringen?
Mit Ina Leukefeld (DIE LINKE) und Erik Wolf (DGB)
B2: Grüne Ökonomie oder Postwachstum?
Der Kapitalismus hat den Umweltschutz schon lang für sich entdeckt. Aber reicht das, um den Klimawandel zu begrenzen oder ist doch Postwachstum, also einer Abkehr vom weltweiten Wirtschaftswachstum, notwendig?
u.a. mit Nina Treu (Konzeptwerk Neue Ökonomie)