11. March 2014 Rico Gebhardt

TTIP gefährdet Entwicklung der sächsischen Wirtschaft

Rico Gebhardt

Rico Gebhardt

In Bezug auf die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA zeigt sich Rico Gebhardt, Landesvorsitzender der LINKEN. Sachsen, besorgt über die Perspektiven der sächsischen Wirtschaft:

"Sachsens Wirtschaft stützt sich vor allen Dingen auf binnenmarktorientierte Unternehmen. So sind sächsische Unternehmen vor allem auf dem deutschen und europäischen Markt aktiv." Vom Freihandelsabkommen mit den USA würden jedoch vor allen Dingen exportorientierte Unternehmen profitieren. Unternehmen mit Fokus auf den Binnenmarkt dagegen würden durch verstärkte Importe unter einen deutlich zunehmenden Druck geraten. "Die sächsische Wirtschaft steht dann im eigenen Heimatmarkt in direkter Konkurrenz zu exportstarken Unternehmen mit niedrigeren Sozialstandards und damit niedrigerer Kostenstruktur, ohne mit diesen im amerikanischen Markt konkurrieren zu können. Das gefährdet die Wirtschaftsentwicklung im Freistaat und in der Folge auch Arbeitsplätze hier vor Ort.", so Gebhardt weiter. 

Mit dem Freihandelsabkommen würden auch politische Einflussmöglichkeiten auf die regionale Wirtschaftsentwicklung eingeschränkt. Da sich die Wirtschaftsstruktur in den ostdeutschen Bundesländern stark ähnelt, sei jedoch nicht nur die sächsische Wirtschaft gefährdet: "Die Wettbewerbsnachteile durch TTIP treffen den gesamten Osten. Nach der Deindustrialisierung in den 90er Jahren droht damit ein neuer massenhafter Verlust von Arbeitsplätzen."Gebhardt abschließend: "Diese Gefahr kann nur gebannt werden, wenn im Freihandelsabkommen sichergestellt wird, dass alle Wettbewerber im lokalen Markt auch den lokal gültigen Standards unterworfen sind."

Kategorien: Pressemitteilung, Europapolitik, Wirtschaft, Arbeit

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