22. September 2016

Ostdeutsche Landesvorsitzende: "Gysi kann in schwierigen Zeiten das Richtige tun"

Zur Entscheidung des Parteivorstandes, Gregor Gysi dem Bundesausschuss der Partei als Kandidaten für den Vorsitz der Europäische Linkspartei vorzuschlagen, erklären die Vorsitzenden der ostdeutschen Landesverbände Heidrun Bluhm (Mecklenburg-Vorpommern), Birke Bull (Sachsen-Anhalt), Susanne Hennig-Wellsow (Thüringen), Rico Gebhardt (Sachsen), Christian Görke (Brandenburg) und Klaus Lederer (Berlin):

"Gregor Gysi kann in schwierigen Zeiten das Richtige tun. Das hat nicht zuletzt sein beherztes Agieren in der schwierigen Umbruchphase auf dem Weg von der SED zur PDS gezeigt. Das zeigte seine wichtige Rolle beim Zusammengehen von PDS und WASG zur neuen Partei DIE LINKE: Gregor ist ein überzeugter Europäer. Und dennoch oder vielmehr genau deswegen scheut er sich nicht, die EU, europäische Akteure oder politische Entscheidungen deutlich zu kritisieren, wenn sie aus seiner Sicht in die falsche Richtung gehen und die europäische Idee in Frage stellen.

Wir erinnern uns alle an seine Rede im Deutschen Bundestag 1998 zur Einführung des Euros. Mit analytischer Genauigkeit und einer Weitsicht warnte er schon damals vor Konstruktionsfehlern des Euros, der Europäischen Union und dem Potential des Wiederaufstiegs der Rechtspopulisten in Europa. Er machte klar: Linke sind nicht antieuropäisch, sondern verteidigen vielmehr die europäische Idee vor den Irrwegen der neoliberalen Politik.

Es wäre gut, wenn DIE LINKE in Deutschland mit Gregor Gysi auf europäischer Ebene bereit stünde, Verantwortung zu übernehmen. Es ist ein wichtiges Signal, zu zeigen, dass Angela Merkel und Wolfgang Schäuble nicht allein sind in Deutschland, ihr Weg für die Europäische Union nicht unwidersprochen bleibt und es Alternativen zur alternativlosen Politik Merkel’scher Spielart gibt. Wir müssen – wie Gregor gemeinsam mit Klaus Lederer kürzlich unterstrich –, die Hoffnung wieder auf die linke Seite holen. Nicht nur hier, sondern in ganz Europa."

Kategorien: Pressemitteilung, Europapolitik

Kommentare

Wolfgang Hupfer 28.09.2016, 13:56 Uhr
Gravatar: Wolfgang Hupfer

Kann man nicht die Rede von Herrn Gysi (BT 1998) in den OV der Partei und auch außerparlamentarisch zur Einstimmung auf die BT-Wahl 2017 nutzen? Vielleicht können Sie die Rede auf Ihrer Internetseite einstellen? Möglicherweise kann Herr Gysi nach 18 Jahren noch paar einleitende Sätze sprechen, die das damals Gesagte auch aus dem Heute unterstreichen. Das würde für mich bedeuten, dass die Linke sich wieder nach links bewegt. Man kann dann als Linkswähler den Ausführungen von Herrn Gysi 1998 nur zustimmen.

Dorothea Wolff 25.09.2016, 18:12 Uhr
Gravatar: Dorothea Wolff

Es wäre wunderbar, wenn Gregor das machen würde!!

Christel Neumann 23.09.2016, 12:10 Uhr
Gravatar: Christel Neumann

Absolute Zustimmung!

Sandra Steiner 22.09.2016, 22:06 Uhr
Gravatar: Sandra Steiner

Und warum nicht Yanis Varoufakis? Der hat mit diem25 schon eine Horde aktiver Europäer/innen hinter sich...

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