Nach Entlassungen: DIE LINKE. Sachsen verzichtet auf Bestellungen bei Spreadshirt
DIE LINKE. Sachsen wird die Beschaffung von T-Shirts und anderen Textilien in Zukunft nicht mehr über spreadshirt abwickeln. Das teilte Landesgeschäftsführerin Antje Feiks in einem Schreiben an das Unternehmen mit. Hintergrund für diesen für die Partei bedauerlichen Schritt sei die Aufgabe des Produktionsstandortes Leipzig und die Verlagerung der Kapazitäten in Produktionsstandorte in Tschechien und Polen.
Dieser Schritt, so Feiks, sei nicht nur unfair den 26 nun entlassenen Beschäftigten, sondern auch den Beschäftigten an den ausländischen Standorten gegenüber. "Denn ihnen als 'verlängerte Werkbank' Ihres Unternehmens gibt nichts, aber auch gar nichts die Sicherheit, dass, sofern Ihr Unternehmen 'wirtschaftliche' Gründe findet, die Produktion in Zukunft nicht ebenfalls einfach ins nächste Land weiterwandert und die engagierten Beschäftigten perspektivlos zurücklässt", so Feiks. Spreadshirt reduziere mit dieser Entscheidung die Beschäftigten auf die Rolle gänzlich austauschbarer Produzenten der Artikel, die in der Anonymität des Unternehmens schnell ersetzt werden könnten.
Feiks kündigte an, den Aufträge der Partei für Textilien, beispielsweise für Wahlkämpfe, zukünftig an kleine lokale Unternehmen mit fairen Lohn- und Produktionsbedingungen vergeben zu wollen. Den spreadshirt-Shop der Partei werde man schließen.
Den Brief finden Sie im PDF-Format hier.
Kategorien: Pressemitteilung, Arbeit, Sachsen
Hallo Michael,
wir sind uns der Problemlage dieser Entscheidung durchaus bewusst, allerdings: Wir haben auch in der Vergangenheit unsere Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen abgebrochen, wenn diese massiv gegen Sozialstandards verstoßen haben oder Arbeitsplätze in vermeintliche "Billiglohnländer" abgeschoben haben. Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit seinem Umgang mit den MitarbeiterInnen. Wie oben schon erläutert: Wenn Unternehmen die Beschäftigten in der Produktion zum Spielball der Geschäftsoptimierung machen, dann ist das auch kein gutes Signal für die Beschäftigten an den Standorten, die derzeit noch davon profitieren. Sie werden so austauschbar, zum Spielball der Bilanz. Mag sein, dass spreadshirt sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht hat, aber das Unternehmen sendet hier ein vollkommen falsches Signal. Und eine solche Unternehmenspolitik fällt letztlich dann auch auf uns als Kunden und unsere Glaubwürdigkeit zurück.
Den Beschäftigten, die nunmehr ihren Job verloren haben, werden wir selbstverständlich beiseite stehen. U.a. gibt es bei uns das Angebot "Links hilft!" gerade auch in Leipzig. Dort wird praktische soziale Hilfe angeboten und Menschen in solch schwierigen Situationen werden auf ihrem Weg begleitet.
Beste Grüße
Thomas Dudzak
Und was meint die Linke bitteschön zu den immerhin verbleibenden 250 Mitarbeitern am Standort? Konsequenz ist ja gut und schön, aber doch bitte im Verhältnis. Die sollen dann am besten auch gleich noch mit den Bach runter gehen? Als würde man mit solchen Entscheidungen nur die Entscheidungsträger bestrafen :-(
Bei aller Liebe zu linker Politik - das ist ja mal eine sinnfreie Reaktion. Spreadshirt hat schon lange den wesentlichen Teil der Produktion im Ausland gefertigt. Dieses Getue ist jetzt mehr als scheinheilig!
Wichtiger wäre doch jetzt die Frage wie man den Mitarbeitern helfen kann wieder in Lohn und Brot zu kommen! Und wenn man Spreadshirts Äußerungen als Arbeitgeber nur etwas glauben kann, dann ist davon auszugehen, dass ihnen die Entscheidung nicht leicht gefallen ist und das sie sich auch bemühen werden ihre Mitarbeiter dabei zu unterstützen.