17. March 2016 Antje Feikd, Mirko Schultze

LINKE Solidarität zum Aktionstag bei Bombardier: "Alle Räder stehen still,..."

Kundgebung in Görlitz

Kundgebung in Görlitz

Zum bundesweiten Aktionstag der IG Metall bei Bombardier waren heute auch VertreterInnen der sächsischen LINKEN in Bautzen und Görlitz anwesend. Gemeinsam wollten so u.a. Antje Feiks und Mirko Schultze in Görlitz ihre Solidarität mit den Beschäftigten ausdrücken. Auch Wirtschaftsminister Martin Dulig und CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer sprachen zu den Beschäftigten in Görlitz. Dazu erklärt Antje Feiks, Landesgeschäftsführerin der sächsischen LINKEN:

"Es ist unglaublich, in welcher Selbstverständlichkeit Wirtschaftsminister Dulig und CDU-Generalsekretär Kretschmer heute die Wichtigkeit der Schiene als Verkehrsträger betonten und den Waggonbau bei Bombardier als Standortfaktor in der Region lobten. Es ist ihre schwarz-rote Koalition in Sachsen, die den Kahlschlag im Schienennetz des Freistaates plant. Es sind Landtagsabgeordnete ihrer Koalition, die den BürgerInnen statt des dann weggefallenen Zuges den Bus anempfehlen. Es ist die schwarz-rote Koalition im Bund, die Bundesverkehrswegeplan, Fördermittel und gesetzliche Rahmenbedingungen für den Schienenverkehr bestimmt. Reden in Görlitz und politisches Handeln im alltäglichen Geschäft fallen hier weit auseinander. Wer die Beschäftigung der Waggonbauer sichern will, muss Züge bestellen, statt Schienenverkehr auszudünnen. Nicht nur im Interesse der Beschäftigten, sondern auch der Mobilitätsinteressen der Bevölkerung. Diese Doppelzüngigkeit, dieses Auseinanderfallen zwischen kämpferischer Rede und tatsächlichem Handeln ist es, die die Glaubwürdigkeit der Politik unterhöhlen!"

Mirko Schultze, Landtagsabgeordneter aus Görlitz, ergänzt: "Wenn der lokale CDU-Abgeordnete Octavian Ursu dann auch noch per Pressemitteilung eine ganz offenbar ungehaltene Rede verbreitet, reibt man sich verwundert die Augen. Schön, dass wenigstens er von seiner heldenhaften Rede berichten kann. Die anderen Anwesenden könnten sie nicht bezeugen.

Für uns reicht jedoch nicht schönes Reden:  Wenn Kapitalinteressen über die Interessen der Mitarbeiter gestellt werden, wenn Arbeitsplätze kurzfristigen Renditeinteressen geopfert werden, wenn Manager vergessen haben, wer ihr überzogenes Gehalt eigentlich verdient, dann müssen alle Mittel des Arbeitskampfes ergriffen werden. In Bautzen und Görlitz geht es ums Ganze. Der schleichenden Schließung kann nur ein an Deutlichkeit unübertreffliches Zeichen entgegengesetzt werden. Wo es nichts mehr zu verlieren gibt, gibt es auch keinen Grund zur Zurückhaltung.

An Bombardier hängen persönliche Schicksale. Der über 160 Jahre alte Traditionsbetrieb gehört zu Görlitz, genau wie der Schienenfahrzeugbau nach Bautzen. Ich kann nur hoffen, Belegschaft, Angehörigen, Zulieferer und politisch Verantwortliche sind sich bewusst, dass man Renditefetischismus nicht mit guten Worten in die Knie zwingt. Stoppen wir gemeinsam die Maschinerie, sorgen wir für Druck auf die Gewinne und zwingen wir die Konzernleitung zum Einlenken. Die Gewinne werden an der Werkbank generiert. Das müssen sie spüren! Meine Solidarität gilt den um ihre Arbeitsplätze kämpfenden Kolleginnen und Kollegen. Ihnen rufe ich zu: Habt Mut und denkt daran: 'Alle Räder stehen still, wenn euer starker Arm es will!'"

Kategorien: Pressemitteilung, Arbeit, Sachsen

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