23. April 2018

Feiks: Gegen jeden Antisemitismus

Für kommenden Mittwoch hat die Jüdische Gemeinde Berlin zu der Solidaritätsaktion ‚Berlin trägt Kippa‘ aufgerufen. Anlass hierfür ist der Angriff auf einen 21-jährigen Israeli in Berlin, sowie ein allgemeines Erstarken des Antisemitismus in Deutschland. Hierzu erklärt Antje Feiks, Landesvorsitzende der sächsischen LINKEN:

„Jeder antisemitische Übergriff ist einer zu viel. Nicht erst seit dem brutalen Angriff in Berlin in der vergangenen Woche wissen wir, dass jüdisches Leben in Deutschland ständigen Gefahren ausgesetzt ist. Erst kürzlich wurde wieder ein Anstieg antisemitischer Vorfälle, vor allem in Ostdeutschland, verzeichnet. Waren es 2016 noch 90 Fälle mit antisemitischem Hintergrund in Sachsen, stieg 2017 der Wert um fast ein Drittel auf 118 Fälle an. Bei 116 dieser Straftaten waren die Täter*innen klar dem rechten Spektrum zuzuordnen.

Diese Zahlen zeigen uns, dass es töricht wäre, die Ursachen des Antisemitismus hauptsächlich bei Muslimen zu suchen. Judenhass hat hierzulande leider Tradition und findet sich in allen gesellschaftlichen Gruppen wieder. Er äußert sich zumeist durch Stigmatisierung, Beleidigungen oder physische Gewalt. Jeder Form antisemitischer Einstellungen und Handlungen gilt es die Stirn zu bieten! Jüdisches Leben in Deutschland muss möglich sein, ohne sich der Gefahr ausgesetzt zu sehen, Opfer von antisemitischen Übergriffen zu werden.

Den Aufruf der jüdischen Gemeinde Berlin sehe ich als wichtigen Schritt, um die Sensibilität der Gesellschaft für dieses unsägliche Problem zu erhöhen und ein Plädoyer für freie Religionsausübung zu setzen. Dies ist auch ein Signal an die sächsische Landesregierung: Wir brauchen eine*n Beauftragte*n für den Kampf gegen Antisemitismus und eine deutliche Ausweitung zivilgesellschaftlicher Programme in diesem Bereich. Wir stehen an der Seite der Jüdinnen und Juden und wünschen uns, dass auch in Sachsen als Zeichen der Solidarität viele Menschen am Mittwoch eine Kippa tragen.“

Kategorien: Pressemitteilung

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