Erinnern an das, was war, um es für die Zukunft zu verhindern
DIE LINKE. Sachsen unterstützt antifaschistische Aktionen in Dresden und Chemnitz.
Aus Anlass der Jahrestage der Bombardierung von Dresden und Chemnitz durch die Alliierten im Zweiten Weltkrieg verabschiedete der Landesvorstand der sächsischen LINKEN nachfolgende Erklärung:
"Am 13. Februar 2016 und 5. März 2016 jähren sich jeweils zum 71. Mal die Bombardierungen der Städte Dresden und Chemnitz, die 1945 in einem der letzten Kapitel des zweiten Weltkrieges die bedingungslose Kapitulation des sogenannten Dritten Reiches mit erzwungen haben. Die Bombardierung kriegswichtiger Rüstungs- und Industriestandorte, bedeutender Verkehrsknotenpunkte und – besonders im Falle Dresdens – NS-Hochburgen, war ein Resultat des von Deutschland begonnenen „totalen“ Angriffs- und Vernichtungskrieges gegen die halbe Welt. Gleichsam haben sich die Alliierten, weder während des Krieges noch im Anschluss auf die gleiche Art der Kriegsführung eingelassen. Daran ändern auch nach wie vor existierende Gleichsetzungsversuche, egal ob verbal ausgesprochen, als Pamphlete auf Papier gedruckt oder, wie auf dem Heidefriedhof in fester Materie abgebildet, nichts. Die Logik dieses Krieges war es, dass das Leid, das Deutschland über die Menschen in Polen, der Sowjetunion, Frankreich, Großbritannien und zahlreicher weitere Nationen gebracht hat, spätestens ab 1944 auf die Deutschen selbst zurück fiel. In Dresden starben nach offiziellen Zahlen ca. 25.000 Menschen, auch in Chemnitz starben Tausende. Es ist dabei einerseits nicht möglich, alle Gestorbenen pauschal als Täter zu klassifizieren. Dies liegt beispielsweise am geringen Alter einiger Toter. Andererseits ist ein pauschaler Freispruch aller durch die Bomben Gefallenen durch die Bezeichnung „Opfer“ eben so wenig möglich. Erstgenannte Tote waren indirekte Opfer des Nationalsozialismus, letztgenannte hingegen maximal Opfer ihrer eigenen, durch die Unterstützung des Nationalsozialismus manifest gewordenen, Menschenfeindlichkeit und kriegerischen Ideologie.
Deren Wurzeln waren ein historisch gewachsener, durch die Nazis weiter exaltierter Antisemitismus, ein ins Extreme gesteigerter Chauvinismus und Nationalismus und eine ideologische Mischung aus kruden Verschwörungstheorien und Ressentiments gegen alles „undeutsche“.
Einige dieser Wurzeln beschrieben im Jahr 2016 genau das, was wir seit über einem Jahr bei Pegida und den diversen Ablegern in weiteren sächsischen Städten finden. Parallelen zwischen den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts und der erstarkenden NSDAP und den heutigen *Gida-“Spaziergängen“ sind nicht zufällig, denn die Ideologien der Ungleichwertigkeit, die beiden zu Grunde liegen, sind in weiten Teilen ähnlich.
Weil das aber so ist, besteht für DIE LINKE. Sachsen umso mehr die Notwendigkeit, an die Folgen dieser Ideologie zu erinnern. Dazu gehört eine entschlossene Positionierung gegen jeden Geschichtsrevisionismus und dementsprechend eine klare Ablehnung jedweder Opferinszenierung, wie sie nach wie vor beispielsweise auf dem Heidefriedhof in Dresden betrieben wird, wo die Bombardierung Dresdens mit dem Vernichtungskrieg des nationalsozialistischen Deutschlands gleichgesetzt wird.
Deshalb wird DIE LINKE. Sachsen sich am 13. Februar und 05. März an antifaschistischen Erinnerungsaktionen in Dresden und Chemnitz beteiligen und wird antifaschistische Proteste gegen rechte Instrumentalisierungen an beiden Tagen unterstützen.
No pasaran!"
Kategorien: Pressemitteilung, Antifaschismus, Antirassismus, Sachsen
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