Am morgigen Samstag ist Equal Pay Day. Bis zu diesem Tag haben Frauen im Vergleich mit ihren männlichen Kollegen in diesem Jahr statistisch gesehen ohne Bezahlung gearbeitet. Das sind insgesamt 77 Tage. Deshalb wird am Equal Pay Day von vielen Aktivist*innen auf die noch immer bestehenden geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede aufmerksam gemacht.
Dazu erklärt Anja Eichhorn, Sprecherin für Gleichstellung und feministische Politik im Landesvorstand DIE LINKE. Sachsen:
"Es ist tatsächlich ein bisschen so, wie in dem Bill Murray Film: Gefangen im Ewiggleichen, jedes Jahr aufs Neue. Denn nach wie vor bestehen die mit nichts zu rechtfertigende Lohnungerechtigkeit und Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Wie in Zement gegossen liegt die Lohnlücke in Sachsen immer noch bei konstant 10 bis 11 Prozent. Dass es sie überhaupt gibt, ist beschämend. Und auch das ist nicht neu: Es ändert sich zu wenig und vor allem viel zu langsam.
Wenn es um die unverändert ungerechte Bezahlung von Frauen und Männern geht, erscheint mir auch der Blick auf die unbezahlte Familien,- und Sorgearbeit wesentlich, die vor allem von Frauen gestemmt wird. Gleiches gilt für viele Berufe im Bereich Pflege und Soziales, die noch viel zu wenig Anerkennung finden. Dass diese Tätigkeitsfelder dann sogar noch schlechter bezahlt werden als männlich dominierte Bereiche, ist ein Skandal und hat mit Gleichheit nichts zu tun."
"Dass es denn Equal Pay Day gibt, ist gut, wenn es darum geht, auf die Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern aufmerksam zu machen und öffentlichkeitswirksam für gleiche und gleichwertige Bezahlung zu kämpfen", so Anja Eichhorn weiter. "Man kommt aber nicht umhin, sich sehnlichst zu wünschen, dass wir in Zukunft auf diese Aktionstage verzichten dürfen, weil die Ungleichheiten endlich beseitigt worden sind."
Kategorien: Pressemitteilung, Gender, Arbeit
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