Wahlauswertung: Auf dem Weg nach 2019
Die Landtagswahlen mögen gelaufen sein, einfach abgehakt sind sie damit jedoch nicht. Wie schon nach den Landtagswahlen 2009 wollen wir nun in einen intensiven Auswertungsprozess eintreten.
Den Auftakt dazu bildeten die letzte Sitzung des Wahlplenums Ende September und die Regionalkonferenzen in Chemnitz, Dresden und Leipzig in dieser Woche. Auch weitere, kleinteilige Termine sind ausdrücklich gewünscht. So stehen wir bereit, auch direkt vor Ort, bei Kreisverbänden, Ortverbänden und in der Basis Rede und Antwort zu stehen und die Diskussion zu begleiten. Bis Ende des Jahres soll daraus eine schriftliche Wahlauswertung entstehen. Wir wollen verstehen, wie sich das Ergebnis im Einzelnen zusammensetzt, um daraus die Schlussfolgerungen für unser zukünftiges Handeln zu ziehen.
Schlussfolgerungen sind notwendig, denn insbesondere DIE LINKE in Sachsen ist von der sich verändernden demographischen Zusammensetzung der Gesellschaft betroffen. So konnten wir zwar 7.000 ErstwählerInnen davon überzeugen, DIE LINKE zu wählen, seit 2009 starben jedoch 38.000 unserer bisherigen WählerInnen. Rund 9.000 Menschen, die seit 2009 nach Sachsen gezogen sind, entschieden sich bei der Wahl für uns, 15.000 unserer Wähler von 2009 sind jedoch seitdem aus Sachsen verzogen. Saldiert heißt das, dass wir 37.000 WählerInnen – 62 Prozent unserer Gesamtverluste – dauerhaft durch Tod oder Umzug verloren haben.
Rund 48 Prozent unserer WählerInnen zu den Landtagswahlen 2014 waren über 60 Jahre alt. Die Herausforderung liegt also darin, Menschen anzusprechen, die bisher keine WählerInnen der sächsischen LINKEN waren, NichtwählerInnen wieder zurück zu den Wahlurnen zu holen. Das ist eine Herausforderung, der wir uns nicht erst 2019 zu stellen haben. Wir müssen sie jetzt annehmen.
Denn: Wahlen werden letztlich nicht in Wahlkämpfen entschieden, sondern durch andauernde gute politische Arbeit in der Zwischenwahlzeit. Wollen wir eine starke LINKE 2019, so müssen wir uns jetzt auf den Weg dazu machen. Lasst uns deshalb solidarisch und gemeinsam über den richtigen Weg diskutieren.
Kategorien: Sachsen, Wahlen
Ich wünsche mir plakate mit konkreten aussagen, Postwurfsendungen mit detailierten "die wollen-wir wollen" gegenüberstellungen. die themen die eure zugpferde sind kennt ihr doch, macht also was draus und legt immer wieder den finger in die wunde. was außerhalb von wahlen geschieht ist sicherlich richtig wichtig, jedoch befürchte ich die meisten wähler (im allgemeinen) reagieren kurzfristiger.
Mitstreiterinnen und Mitstreiter innerhalb der LINKEN,
wenn Antje in der Wahlauswertung:“ Auf dem Weg nach 2019“ u. a. schreibt:
>> Denn: Wahlen werden letztlich nicht in Wahlkämpfen entschieden, sondern durch andauernde gute politische Arbeit in der Zwischenwahlzeit. Wollen wir eine starke LINKE 2019, so müssen wir uns jetzt auf den Weg dazu machen. Lasst uns deshalb solidarisch und gemeinsam über den richtigen Weg diskutieren, << kann das Mitglied erst einmal ja sagen. Aber bei näherer Beschäftigung mit dieser Schlussfolgerung kann der Appell: „Lasst uns deshalb solidarisch und gemeinsam über den richtigen Weg diskutieren.“ nicht wirksam werden. Ihre Meinung- durch andauernde gute politische Arbeit in der Zwischenwahlzeit.- ist nur eine Fortsetzung der Wahlvorbereitung wie sie im Dokument (Landtagswahlen 2014 - Auswertung WP_52_2014 der Wahlleitung.) beschrieben ist. Schon 2009 gab es ähnliche gute Vorsätze
Statt - gute politische Arbeit in der Zwischenwahlzeit. Sollte –gute politische Arbeit zwischen dem Parteitag einer Legislaturperiode stehen
Eine Auseinandersetzung mit dem Beitrag von STEFAN HARTMANN, KLAUS LEDERER:
VERANKERN, VERBREITERN,
VERBINDEN, ABER WIE?
FRAGEN AN DEN PARTEIENTWICKLUNGSPROZESS DER LINKEN* sollte so schnell wie möglich im Landesverband erfolgen.
* ÜBER PARTEI | LUXEMBURG 2/2014
Die Wahlverluste zu den letzten Landtagswahlen werden verschiedene Ursachen haben. Es reicht also nicht aus, nur die Landespartei zu analysieren. Schon, wenn es so aussieht, dass der Stimmenzuwachs der Linken in Thüringen ein statistischer Einzelfall ist, liegt der Verdacht nahe, dass auch auf Bundesebene in dieser Partei Wesentliches schief läuft. Auch dass das antikapitalistische Gesicht der sächsischen Linken eher unkenntlich erscheint, sollte untersucht werden. Wenn der Landesvorsitzende allen Ernstes glaubt, sich deshalb mit Unternehmern gut stellen zu müssen, weil seiner Aussage nach diese doch Arbeitsplätze schüfen, scheint auch auf intellektueller Ebene ein enormer Nachholebedarf zu existieren. Besteht im Kopf Klarheit, entscheidet die Organisation alles (Lenin). Aber eben nicht umgekehrt.
Sagt man das so? "Auf dem Weg nach 2019"
Mir erscheint die ganze Parteiarbeit viel zu theoretisch und mit Themen die die Wähler nicht wirklich interessieren.Was soll denn ein Ziel in Sachsen die CDU von der Regierung abzulösen,wenn man die zuerwartenden Wahlergebnisse realistisch eingeschätzt hätte.Welchen Bürger interessiert die Schuldenbremse im täglichen Leben? Ich denke ganz konkrete Themen den jeweiligen Schwerpunkte in der Gemeinde,der Stadt,dem Kreis und dem Land an gepasst bringen Akzeptanz und Erfolg. Aber schon vom Wirken der Linken auf Landkreiseben ist nichts zu spüren.Warum soll man die da wählen. Warum stellt sich Die Linke nicht an die Seite der mindestens 7000 Bürger im Einzugsgebiet der Abwasserverbandes
Lungwitztal-Steegenwiesen,die plötzlich nicht mehr an die zentrale Kanalisation angeschlossen werden sollen? usw, usw
"scheint auch auf intellektueller Ebene ein enormer Nachholebedarf zu existieren" schreibt Eberhard Wetzig, und er hat Recht.
Bedauerlich, dass weder im Landevorstand noch in der Fraktion sich die theoretesch stärkeren Leute durchsetzen.