Anlässlich des aktuellen Ausstandes bei der Deutschen Bahn hat sich der Landesvorsitzende der sächsischen LINKEN Rico Gebhardt an die GDL gewandt und seine Unterstützung in ihrem Anliegen zum Ausdruck gebracht. So heißt es in dem Schreiben: "Über all diese und andere Folgen Ihres Streiks kann und soll man sich ärgern. Dabei darf jedoch niemals vergessen werden, dass die Ursachen für diesen Streik vor allem bei der Unternehmensführung der Bahn liegen." Da es sich um ein Staatsunternehmen handle, könne sich auch die Politik nicht aus der Verantwortung nehmen. "Diese Verantwortung muss vor allem den Kunden und den Beschäftigten der Bahn gelten, nicht jedoch der Profitmaximierung im Rahmen der Privatisierungsbestrebungen für dieses Unternehmen."
Der Streik, von der auch die Partei und ihre Mitglieder selbst nicht unerheblich betroffen seien, sei mittlerweile im Hinblick auf die Pläne der Berliner Koalition zur sogenannten "Tarifeinheit" ein Kampf geworden, in dem es um die Grundrechte aller arbeitenden Menschen in diesem Lande geht. "Wenn Wirtschaftsminister und SPD-Vorsitzender Siegmar Gabriel von einem 'Missbrauch des Streikrechtes' spricht, so ist dies in aller Schärfe zurückzuweisen."
Gebhardt rief auch die Mitglieder und Funktionäre seiner Partei dazu auf, sich mit dem GDL-Streik solidarisch zu erklären.
Den Brief von Rico Gebhardt an die GDL finden Sie hier.
Kategorien: Pressemitteilung, Bundespolitik
"Ironie an" Wird dann die GDL dann auch uns LKW Fahrer vertreten? Dafür könnten doch z.B. die Bundestagsdiener Streiken. "Ironie aus" Bei allem Verständnis für Streiks, kann ich an den aktuellen nichts gutes finden. Es geht schon lange nicht mehr um die Belange der Lokführer, sondern um die Allmachtsfantasien des Herrn Weselsky! Das ist die Gewerkschaft der Lokführer und nicht die der, Zugbegleiter, Bordbistro Köchen und Schaffner. Die haben ihre eigene und größere Gewerkschaft.
Weselsky: „Uns geht es nicht um die Verwaltung von Tausenden Unorganisierten oder Mitgliedern anderer Gewerkschaften. Wir wollen nur für unsere eigenen Mitglieder die Tarife abschließen. Dieses Grundrecht dürfen uns weder Arbeitgeber noch andere Gewerkschaften absprechen. Zumindest die Gewerkschaften würden sich damit selbst in Frage stellen.“
Es geht der GDL also nicht darum, einfach mal alle zu vertreten, sondern all ihre Mitglieder. Andersrum will die EVG übrigens das Gleiche und verhandelt mit dem DB-Konzern über einen Tarifvertrag für die bei ihr organisierten LokführerInnen.
@ Michael Krenkel
Eine Gewerkschaft vertritt ausschließlich ihre Mitglieder und erzielte Tarifabschlüsse gelten für diese. Wenn in der GDL außer Lokführer eben noch Zugbegleiter organisert sind gelten die Abschlüsse auch für die, ob das der Bahn paßt oder nicht.Wenn die "bessere " Gewerkschaft weiteren Zulauf bekommt und die EVG verliert dabei Mitglieder ist das auch Wettbwerb, so muss das sein.
Die AN haben das Recht frei in jeder berufsnahen Gewerkschaft beizutreten, wer bestimmt dass die Zugbegleiter in die EVG müssen ? müssen die nicht.
Um etwas Sachlichkeit in die Debatte zu bringen von mir einige Gedanken.
Die Streiks der GDL bedeuten nicht das Ende des Abendlandes wie es die Fuehrung der Bahn gerne darstellt. Auch ist es gut,dass beim Arbeitsgericht die Bahn eine abfuhr erhielt. -Eingriff in die Tarifautonomie-
Abgesehen davon waren diese Streikaktionen vollkommen unsolidarisch gegenueber den anderen Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern. Lokfuehrer mussten sich ja nicht mit den Fahrgaesten und den Kunden im Gueterverkehr auseinandersetzen.
Gegen Tarifautonomie ist nichts einzuwenden. Allerdings halte konkuruierende Tarifvertraege feur die einzelnen Berufsgruppen unpraktikabel. Ich muss als Lokfeuhrer mit EVG-Mitgliedsausweis auch mitdem Tarifvertrag der GDL leben.
Im Uebrigen kann die Streikfront der GDL nicht so einheitlich gewesen sein. Bei einem 50%ig hoeheren Krankenstand der Lokfeuhrer al ueblich.
Frank Janouschek