"Streik ist, wenn es wehtut"
Seit Montag wird der Güterverkehr bestreikt, seit heute stehen auch im Personenverkehr die meisten Räder still. Der Streik der GDL bei der Bahn lässt den Bahnverkehr im Land zum Erliegen kommen. Dazu erklärt Antje Feiks, Landesgeschäftsführerin der sächsischen LINKEN:
"Die neuerliche öffentliche Empörung der herrschenden Politik über den Streik der GDL war genauso erwartbar wie durchsichtig. Eine Gewerkschaft nutzt in einer andauernden Tarifauseinandersetzung ihr Streikrecht. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Dass Bahnreisende davon betroffen sind, ist eine unvermeidliche Folge. Doch als Bahnkundin weiß ich auch: Die Adressaten der berechtigten Wut über Zugausfälle sind nicht die Lokführer und ihre Gewerkschaft, sondern der DB-Konzern mit seiner Blockadehaltung. Denn dieser spielt durchschaubar seit Monaten auf Zeit."
Christopher Colditz, Sprecher der LAG betrieb&gewerkschaft, ergänzt: "Streik ist nun einmal, wenn es richtig wehtut: Druck auf die Arbeitgeberseite ist ein notwendiges Mittel, um die Interessen der Beschäftigten durchzusetzen. Ob Verkürzung der Arbeitszeit, bessere Arbeitsbedingungen oder Lohnzuwächse: All diese Verbesserungen wurden in harten Arbeitskämpfen errungen. Ein einfaches 'Bitte' hat dafür noch nie gereicht. Genau deshalb ist die Diffamierung des Streiks durch das politische Deutschland scheinheilig. Ja, ein Streik bedeutet auch immer wirtschaftliche Schäden. Das ist das Druckmittel. Wenn CDU und SPD Angst um den Wirtschaftsstandort Deutschland haben, dann soll der Bund als Eigner der Bahn gefälligst den Vorstand in die Pflicht nehmen, der sich seit Februar keinen Zentimeter auf die GDL zubewegt hat. Stattdessen schleifen die Regierungsparteien mit dem Tarifeinheitsgesetz das Streikrecht. Das ist vollkommen inakzeptabel und widerspricht dem Geist des Grundgesetzes."
Kategorien: Pressemitteilungen, Arbeit, Wirtschaft
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