08. February 2014

Solidarität mit Theaterwissenschaft und Archäologie an der Universität Leipzig

Protestveranstaltung "Die Theaterwelt läuft Sturm!" in Leipzig - Foto: Volker Külow

Protestveranstaltung "Die Theaterwelt läuft Sturm!" in Leipzig - Foto: Volker Külow

Im Dresdner Gewerkschaftshaus fand heute die Beratung des sogenannten Kleinen Parteitags der sächsischen LINKEN statt. Landesvorstand, Landesrat, Kreisvorsitzende und Fraktionsvorstand berieten unter anderem über die Kulturpolitischen Leitlinien und den zweiten Entwurf des Wahlprogramms für die Landtagswahl 2014. Auch die drohende Schließung der Institute für Theaterwissenschaft und Archäologie an der Universität Leipzig wurde thematisiert. Einstimmig wurde eine Solidaritätserklärung verabschiedet.

Die Solidaritätserklärung im Wortlaut:

Gestern fand unter dem Motto „Die Theaterwelt läuft Sturm!“ am Schauspielhaus Leipzig eine fulminante, mehr als dreistündige Solidaritätsveranstaltung zu Gunsten der Rettung des Instituts für Theaterwissenschaft und des Instituts für Archäologie an der Universität Leipzig statt. Einige dutzend Akteurinnen und Akteure auf der Bühne und über 600 Besucherinnen und Besucher im Saal protestierten gegen die schwarz-gelben Kürzungspläne im Bereich der Hochschulpolitik, die derzeit neben dem Institut für Archäologie insbesondere die Fortexistenz des Leipziger Instituts für Theaterwissenschaft gefährden. Zu den prominentesten Stimmen im vielstimmigen Chor des Protests aus dem In- und Ausland zählte der international renommierte Regisseur und Träger des Lessing-Preises des Freistaates Sachsen 2013 Volker Lösch. In einer Videobotschaft aus Basel warnte er vor der Schließung des einzigen theaterwissenschaftlichen Instituts in Ostdeutschland als einer Form der Kapitulation vor den „totalitären Mechanismen des Marktes und der Ökonomie“.

In der Tat leiden die sächsischen Hochschulen auf Grund der rigiden Haushaltspolitik der schwarz-gelben Regierungskoalition seit langem an einer strukturellen Unterfinanzierung. Sollten die Forderungen von Finanzminister Unland nach dem Abbau von über 1.000 Stellen an den sächsischen Hochschulen bis 2020 nach der Landtagswahl am 31. August weiter umgesetzt werden, so stehen bald nicht nur einzelne Institute oder Studiengänge, sondern ganze Fakultäten oder gar Hochschulen zur Debatte.

Nachdem sich die Linksfraktion im Sächsischen Landtag am 29. Januar in einer Aktuellen Debatte mit den betroffenen Studierenden und Lehrkräften solidarisch erklärte, begrüßen wir auch hier und heute vom Kleinen Parteitag aus, dass sich in Leipzig und hoffentlich bald auch in anderen sächsischen  Städten eine sehr dynamische, von den Studierenden und Lehrkräften gemeinsam getragene Protest- und Widerstandsbewegung gehen die diversen Kürzungsdiktate formiert. Diese Aktionen werden wir in den nächsten Wochen und Monaten mit unseren Mitteln und Möglichkeiten, z.B. durch eine Mobilisierung für die Beteiligung an der Petition zum Erhalt der Theaterwissenschaft unterstützen.

Die Theaterwissenschaft und Archäologie müssen erhalten werden und die Kürzungspläne von CDU/FDP gehören in den Papierkorb, um die Qualität und Vielfalt der Lehre an den sächsischen Hochschulen und einmalige Einrichtungen mit einem hohen Stellenwert für die sächsische Kulturlandschaft zu retten.

Kategorien: Bildung, Sachsen, Pressemitteilung

Kommentare

Keine Kommentare zu diesem Beitrag

Hinterlassen Sie einen Kommentar