In der Nacht zum Freitag haben Unbekannte gegen halb drei auf die Schaufensterscheibe des Leipziger Projekt- und Abgeordnetenbüros linXXnet geschossen. Juliane Nagel, Mitglied des Sächsischen Landtages und Mitbetreiberin des Büros, wurde darüber noch in der Nacht von der Polizei informiert. Diese hatte den Zugang zum Büro großräumig abgesperrt. Die Spurensicherung läuft zur Stunde noch, dabei wurde im vorderen Bereich des Büroinnenraums ein Projektil gesichert.
Schon in der Vergangenheit war das linXXnet öfter Ziel von Übergriffen, erst vor wenigen Tagen wurde die Schaufensterscheibe durch einen gezielten Steinwurf auf ein Refugee-Unterstützerplakat zerstört. Die Abgabe eines Schusses auf das Büro ist jedoch eine neue Eskalationsstufe. Juliane Nagel dazu: "Mit ziemlicher Sicherheit gehören die Übergriffe auf das linXXnet zur Strategie der Einschüchterung durch extreme Rechte. Vor allem das linksalternative Viertel Connewitz dient ihnen schon länger als Feindbild, an dem sie sich abarbeiten wollen. Allerdings werden wir uns nicht einschüchtern lassen. Connewitz hat keinen Platz für Nazis."
UPDATE: In der ersten Version dieses Artikels war von einem Schuss die Rede. Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, handelte es sich um zwei Schüsse. Ein Schuss traf die Fensterscheibe, einer durchbohrte den Fensterrahmen. Die Polizei hat die Spurensicherung mittlerweile beendet und ruft Zeugen der Tat auf, sich zu melden.
Kategorien: Presse, Sachsen
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