22. April 2015 Rico Gebhardt

Kita-Tarifverhandlungen gescheitert: "Betreuungsberufe müssen aufgewertet werden!"

Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen für kommunal beschäftigte ErzieherInnen fordert Rico Gebhardt, Landesvorsitzender von DIE LINKE. Sachsen, zur Solidarität mit den Beschäftigten auf:

"Jeder mit Kindern im Kindergarten sieht, unter welchen Bedingungen ErzieherInnen jeden Tag arbeiten. Diese Beschäftigten arbeiten unter schwierigen Bedingungen zum Wohle unserer Kinder. Ihre Einkommen sind dieser wichtigen Aufgabe nicht  angemessen. Erziehungs- und Sozialarbeit wird in dieser reichen Gesellschaft unterbewertet", so Gebhardt.

"Beschäftigte, die Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege leisten, müssen endlich anständig bezahlt und Betreuungsberufe insgesamt endlich aufgewertet werden", so Gebhardt weiter. Gleichzeitig sehe er natürlich auch die zusätzliche Belastung der Kommunen durch die Mehrkosten. "In Zeiten knapper kommunaler Kassen gerade hier in Sachsen ist es natürlich schwierig, zusätzliche Belastungen in den Haushalten unterzubekommen. Die prekäre Finanzlage der Kommunen kann jedoch nicht zu Lasten einer angemessenen Bezahlung der Beschäftigten gehen. Für die finanziellen Probleme der Kommunen sind die Beschäftigten nicht verantwortlich, deshalb können sie diese auch nicht ausbaden!" Die Arbeitgeberseite befürchtet so Mehrkosten von 1,2 Mrd. Euro pro Jahr. "Genau so viel kostet aber beispielsweise das Betreuungsgeld, bei dem erst kürzlich das Bundesverfassungsgericht arge Bauchschmerzen angemeldet hat. Wir haben immer gesagt, dass dieses Geld besser in den Ausbau des Betreuungsangebotes investiert wäre. Ich sehe unsere Position hier bestätigt: Wir brauchen Kita-Plätze statt Herdprämie! Bund und Länder sind daher hier in der Pflicht, die finanziellen Lücken der Kommunen zu schließen."

Im Hinblick auf die nun drohenden Streiks ergänzt Gebhardt: "Natürlich ist das keine einfache Situation, gerade auch für die Kinder und Eltern. Dessen sind sich auch die Beschäftigten bewusst und haben ihre Mittel im Arbeitskampf immer sehr sensibel abgewogen. Nun stehen sie in den Verhandlungen aber vor einem Punkt, an dem Arbeitsniederlegungen unvermeidlich sind. Sie nehmen damit ein Grundrecht war. Und dafür verdienen sie unsere volle Solidarität."

Kategorien: Pressemitteilung, Bildung, Soziales, Sachsen

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