29. October 2013 Silvio Lang, Jens Thöricht

"In Schneeberg Rassismus und Naziideologie entschlossen entgegenzutreten"

Quelle: Miebner / wikimedia.org (CC-BY-SA 3.0)

Nachdem am 19. Oktober 2013 über 1.000 Menschen bei einem von NPD-Kreisen angemeldeten sogenannten "Lichtlmarsch" zusammen mit Nazis gegen ein neues Asylsuchendenheim in Schneeberg demonstriert haben, meldete die NPD nun für kommenden Samstag wieder ein ähnliches Spektakel an. Es steht zu befürchten, dass dieses Mal noch mehr Menschen dem Aufruf der Nazis folgen werden und damit deren rassistischen Parolen in Schneeberg auf die Straße tragen.

Dazu erklärt Silvio Lang, Mitglied des Landesvorstandes der Sächsischen LINKEN und dort zuständig für Antifaschistische Politik: "Die Stimmungsmache der NPD gegen die Unterkunft für Asylsuchende in Schneeberg erinnert fatal an Rostock oder Hoyerswerda Anfang der 1990er Jahre. Auch damals wurden Vorurteile und Hass geschürt, gezielt Ängste der Bevölkerung aufgebaut und ausgenutzt." Dabei gelte damals wie heute, so Lang weiter, dass es überhaupt keinen Grund für Ressentiments gibt. "Die Menschen in Schneeberg sollten daher nicht auf die dumpfen Parolen der Nazis herein fallen.", fordert Lang. "Wer den Schritt geht und sich in eine Demonstration von Faschist_innen einreiht, macht sich mit deren Ideologie und Meinungen gemein. Ich begrüße daher, dass die 'ISAAG - Initiative sächsischer Antifa & Antira Gruppen' eine Antirassistische Gegendemonstration in Schneeberg angemeldet hat."

Der Anmelder der Demonstration Jens Thöricht ergänzt: "Gerade in Zeiten wiederaufflammender Fremdenfeindlichkeit in Sachsen ist es notwendig, Rassismus und Naziideologie frühzeitig, entschlossen und zahlenreich entgegenzutreten."

Kategorien: Antifaschismus, Antirassismus, Sachsen, Pressemitteilungen

Kommentare

Peter porsch 30.10.2013, 10:33 Uhr
Gravatar: Peter porsch

Erst haben SchneebergerInnen gegen den Abzug der Bundeswehr demonstriert (aus wirtschaftlichen Gründen), jetzt demonstrieren sie gegen den Zuzug von AsylbewerberInnen. Auch AsylbewerberInnen müssen essen, trinken und sich kleiden - Sie machen es auf Staatskosten, genau so wie die Bundeswehr. Das Geld bleibt aber in Schneeberg. Das sollte dort doch wenigstens begreifen, wenn schon mit Mitmenschlichkeit nicht zu argumentieren ist. Übrigens wurde die Bundeswehr zum Töten ausgebildet, die AsylbewerberInnen wollen leben und leben lassen.

Andreas Rössel 31.10.2013, 14:11 Uhr
Gravatar: Andreas Rössel

Glück auf! sich gegen die Ideologie der Nazis auszusprechen und entgegen zu treten, ja das ist richtig. Direkte Konfrontation herzustellen die unter Umständen in Gewalt umschlägt ist nicht richtig. Den Rechten gehen die Argumente von ganz alleine aus. Dies hat man in der Bürgerinformationsveranstaltung am Dienstag gesehen. Aufklärung und Information ist die einzige richtige Aktion gegen rechtes Gedankengut! Eine Gegendemon wiegel die Massen nur noch weiter auf und schdet letztendlich auch der Linken.

Silvio 03.11.2013, 09:39 Uhr
Gravatar: Silvio

Oje oje, Frau Rössel. Genau die Argumentation gabs jahrelang in Dresden auch. Im Ergebnis liefen irgendwann fast 8000 Nazis durch die Stadt, weil die Mehrheit dachte, die gehen schon alleine wieder weg. So läuft es nicht. Erst seit es Widerstand und Blockaden gab, ging der Spuk zurück und ist bis heute unterbunden. Aufstehen gegen Rechts und eben auch auf die Straße gehen! Das ist das Gebot der Stunde!

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