05. March 2013 Die Linke

CDU und die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften: Fundamentalistischer und auch sächsischer Flügel setzt sich durch

Die Entscheidung des CDU-Präsidiums, die steuerliche Gleichstellung der sogenannten “Homo-Ehe” nicht zu befördern, kommentiert der Jugendpolitischer Sprecher von DIE LINKE. Sachsen und Pressesprecher von linksjugend ['solid] Sachsen:

„Es hat sich einmal mehr der fundamentalistische Flügel in der CDU durchgesetzt. Nicht einmal die bereits jetzt anachronistische Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften mit der Ehe wird von der Union unterstützt. Dafür haben die Erzkonservativen aus dem 'Berliner Kreis' der CDU gesorgt, zu dem auch der sächsische Fraktionsvorsitzende Steffen Flath gehört.“

Flath sagte im Deutschlandfunk: „Die Ehe ist nicht nur hergeleitet aus der christlichen Tradition und Kultur, sondern es geht eben auch darum, nicht nur fürs Leben Verantwortung füreinander zu übernehmen, sondern die Ehe ist schon rein biologisch auch angelegt durch Frau und Mann, dass sie auch auf Nachwuchs, auf Kinder angelegt ist, und deshalb findet sie Erwähnung in der Verfassung, und zwar an ziemlich zentraler Stelle.“

„Mit dieser Auffassung der Ehe knüpft Flath direkt an die homophoben Ressentiments von Teilen unserer Gesellschaft an. Die Liebe zwischen Menschen beurteilt Flath offensichtlich nur nach 'biologischer Nützlichkeit'. Die 'biologische Nützlichkeit' von Partnerschaften wurde vorher nur von den Nationalsozialisten betont. Flath versucht wohl das Klientel, das sonst die NPD wählt, in Sachsen einzufangen“.

Das bestätigt auch die folgende Aussage von Flath im Deutschlandfunk: „Man stelle sich vor, es würden alle in unserer Gesellschaft in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben, dann wäre es um die Zukunft wahrscheinlich schlecht bestellt, und deshalb halte ich es für gerechtfertigt, die Ehe zu privilegieren.“

„Flath malt wegen einer Gleichstellung der Homo-Ehe das Ende der Menschheit an die Wand. Das ist dermaßen an den Haaren herbeigezogen!“, so die Linksjugend.

Es dürfte nicht mehr nur um die Gleichstellung der Ehe gehen. Menschen leben in ganz verschiedenen Lebenspartnerschaften miteinander. Eigentlich muss es darum gehen, Eheprivilegien im Allgemeinen abzuschaffen. Ob Menschen, gleich welchen Geschlechts, sich zu zweit oder zu fünft lieben, hat den Staat nicht zu interessieren. Was zählt ist die Liebe, über die die Menschen frei entscheiden“, ergänzt der Sprecher.

Kategorien: Pressemitteilung

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