12. August 2014

Hartz IV-Empfänger mit überflüssigen Kraftwerken verglichen

Die Regionalgruppe Vogtland der LAG Hartz IV ist entsetzt über diesen Vergleich, den Bundeswirtschaftsminister Gabriel auf einer Konferenz geäußert hat: "Nicht arbeiten, aber Geld verdienen."

In einem Brief an den Bundeswirtschaftsminister fordert die Regionalgruppe die Rücknahme dieses diskriminierenden Vergleichs und eine Entschuldigung.


Der Brief der Regionalgruppe Vogtland:

 

Sehr geehrter Herr Bundeswirtschaftsminister,


auf dem Kongress der Energiebranche nahmen Sie Stellung zur Rentabilität von Kapazitätsmärkten der Energiewirtschaft. Sie stellten fest, dass es nötig ist, einen Teil der Kraftwerke für fossile Brennstoffe am Netz zu halten und zu subventionieren, um Versorgungsengpässe überbrücken zu können.


Mit großem Entsetzen haben wir verfolgt, wie Sie dann den Teil der Kraftwerke, die für die Deckung des Strombedarfs in Spitzenzeiten nicht benötigt werden, mit Menschen verglichen, die unter Hartz-IV Bedingungen ihren Alltag bestreiten:


Was der Kapazitätsmarkt nicht werden kann, ist so was wie Hartz-IV für Kraftwerke: Nicht arbeiten, aber Geld verdienen


Das sind Millionen Bürger der Bundesrepublik Deutschland, die gezwungen sind, ihren Alltag mit geringen finanziellen Mitteln zu bestreiten, die zum Teil in Vollzeit tätig sind, gesellschaftliche Aufgaben erfüllen oder an Maßnahmen teilnehmen und sich monatlich mehrfach um besser bezahlte Arbeit bewerben. Sie beleidigen damit auch Kinder und Jugendliche, die in Hartz IV-Familien leben müssen.


Wir können nur hoffen, dass Sie sich von dieser verhetzenden Aussage öffentlich distanzieren, und fordern von Ihnen eine Entschuldigung!


Mit freundlichen Grüßen


i.A. Kathrin Kosche                                                  i.A. Rainer Tuma

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